Max Dudler (Architekt), Umwandlung Kasernengelände zu Wohnquartier, "Turley Barracks",  Fritz-Salm-Str. 3, 68167 Mannheim
© Stefan Müller, Berlin

Historie neu in Szene gesetzt

architectum Ausgabe #38

Max Dudler (Architekt), Umwandlung Kasernengelände zu Wohnquartier, "Turley Barracks",  Fritz-Salm-Str. 3, 68167 Mannheim
© Stefan Müller, Berlin

Turley Areal (Alte Kaserne) Mannheim

in Deutschland

Max Dudler (Architekt), Umwandlung Kasernengelände zu Wohnquartier, "Turley Barracks",  Fritz-Salm-Str. 3, 68167 Mannheim
© Stefan Müller, Berlin

Verwendetes Produkt

Poroton S10-MW

Historie neu in Szene gesetzt

Das Turley-Areal in Mannheim bekommt eine neue Funktion: Auf dem ehemaligen Kasernen­gelände entstand ein modernes Wohnquartier. Diese vier Neubauten schaffen einen behut­samen Kontrast zum Bestand.

Platz für moderne Raumansprüche in Deutschland

Nicht immer wächst die Stadt an ihren Rändern – urbanes Reserveland, das nicht mehr in seinem ursprünglichen Sinne genutzt wird, bietet einer Stadt Platz für moderne Raumansprüche. Das 120 Jahre alte Turley-Areal in der deutschen Stadt Mannheim war solches Land: In der Kaiserzeit als Kaserne erbaut, diente es der US-Armee bis ins Jahr 2007 unter dem Namen Turley-Barracks als Stützpunkt. Seit 2012 wird das zwölf Hektar große Areal zu einem Wohngebiet umgebaut.
 
Architekt Max Dudler bekam den Auftrag, auf rund 5.000 m2 drei Wohngebäude und eine Kindertagesstätte zu entwerfen. Der Architekt setzte eines der denkmalgeschützten Kasernengebäude als Identitätsbildner und prägendes Element ein: Er positionierte die reduzierten, monolithischen Neubauten entsprechend und ließ ein städtebauliches Ensemble mit einem lebendigen Stadtplatz entstehen. Dieser liegt ein wenig erhöht und soll den Bewohnern eine soziale Mitte bieten.

Symbiose aus Alt und Neu

Architekt Max Dudler wollte den Bestand nicht nur einbinden, sondern mit der modernen Architektur in Szene setzen: „Wenn jahrhundertealte Bausubstanz richtig in die Gegenwart transferiert wird, entsteht daraus moderne, zeitlose Architektur.“ Sowohl die Neubauten als auch der daraus entstandene Stadtplatz sind geprägt von der Spannung zwischen Alt und Neu.
 
19 Wohnungen mit bis zu fünf Zimmern sind in den Wohngebäuden untergebracht. Aus den glatten Fassaden ragen reduzierte Stahlbalkone teils nur ein wenig, teils markant hervor und lassen die Interpretation auf industrielle Stahlkonstruktionen zu. Damit entstehen je nach Wohnungsgröße unterschiedlich große Freiräume, die als Brücke von den Neubauten zum historischen Bestand gedeutet werden dürfen.

Massiv und ästhetisch

Angelehnt an die Bauweise des 19. Jahrhunderts, aus welchem der Bestandsbau stammt, sollten auch die Neubauten in Massivbauweise errichtet werden. Für die Neubauten wählte man daher den Poroton S10-MW Ziegel mit integrierter Füllung aus Mineralwolle, der bei einer Wandstärke von 36,5 cm die Anforderungen an Energieeffi­zienz, Statik, Schall- und Brandschutz erfüllte.
 
Ein mineralischer Leichtputz und die neutrale Färbung in einem hellen Braun vollendeten die reduzierte Ästhetik, die stählernen Einfassungen und Faltläden vor den Fenstern und Balkonen behalten das Farbschema und das Thema des späten 19. Jahrhunderts bei. Ein ästhetisches Detail schafft eine weitere deutliche Verbindung: Das ehemalige Kasernengebäude besteht aus rot geschliffenem Neckartäler Hartsandstein, der sich am Neubau in der Sockelzone und am Quartiersplatz in der Pflasterung wiederfindet.

Max Dudler (Architekt), Umwandlung Kasernengelände zu Wohnquartier, "Turley Barracks",  Fritz-Salm-Str. 3, 68167 Mannheim
© Stefan Müller, Berlin

Daten & Fakten

Projektname: Turley Areal (Alte Kaserne) Mannheim, Deutschland

Architektur  Max Dudler GmbH, Berlin

Bauherr  Sebastian Wipfler, Wipfler Turley Immobilien GmbH & Co. AG

Jahr der Fertigstellung   2021

Verwendetes Produkt  Poroton S10-MW

Gebäudetyp  Mehrfamilienhaus

Ausgabe  architectum #38

Max Dudler (Architekt), Umwandlung Kasernengelände zu Wohnquartier, "Turley Barracks",  Fritz-Salm-Str. 3, 68167 Mannheim
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