Klausson Candy Factory, Tallinn, Estonia. Used materials: Pottelberg 301, anthracite engobe. Photo: Endover Kinnisvara and Kaupo Kalda.
© Endover Kinnisvara / Tõnu Tunnel

Wohnen in der Bonbonfabrik

architectum Ausgabe #32

Klausson Candy Factory, Tallinn, Estonia. Used materials: Pottelberg 301, anthracite engobe. Photo: Endover Kinnisvara and Kaupo Kalda.
© Endover Kinnisvara / Kaupo Kalda

Ehemalige Bonbonfabrik

in Estland

Klausson Candy Factory, Tallinn, Estonia. Used materials: Pottelberg 301, anthracite engobe. Photo: Endover Kinnisvara and Kaupo Kalda.
© Endover Kinnisvara / Kaupo Kalda

Verwendetes Produkt

Dachziegel Pottelberg 301

Wohnen in der Bonbonfabrik

Statt Süßwaren werden in einer alten Fabrik in Tallinn nun Wohnträume produziert. Der moderne dreiteilige Wohnkomplex ist dabei ein innovativer Mix aus historischen und neuen Gebäuden.

Ein Upgrade in Estland

Laut Architekt Ra Luhse vom Architekturbüro Luhse ja Tuhal war allein die Idee, in einer Bonbonfabrik zu wohnen, so reizvoll, dass die Realisierung dieses außergewöhnlichen Projekts unbedingt aus der Feder seines Teams kommen musste. Es handelt sich dabei um einen Wohnkomplex in den Räumlichkeiten der alten Klausson Süßwarenfabrik in der estnischen Hauptstadt Tallinn. Für dieses Upgrade wurden zwei alte Fabrikgebäude neu gestaltet, ein dreistöckiger Neubau errichtet sowie ein privater Innenhof geplant.

Von Industrie zu Wohnraum

 
Das Areal, auf dem die Süßwarenfabrik von Rudolf Klausson im Jahr 1920 gegründet wurde, ist eines der ältesten bewohnten Gebiete Tallinns. Noch aus den Anfängen sind das Kesselhaus mit dem Backsteinschornstein und die an der Straße stehenden Kalksteinbauten erhalten geblieben. Bis 2017 wurde die Fabrik von verschiedenen Unternehmen für die Produktion von Süßwaren verwendet, dann kaufte das Grundstück schließlich Endover – ein Bauträger, der dafür bekannt ist, historische Industriegebäude in modernen Wohnraum zu verwandeln.
 
Um den Bestand der ­Gebäude war es zu diesem Zeitpunkt schlecht bestellt. Einige Anbauten aus der Sowjet-Zeit mussten wegen schlechter Qualität abgerissen werden, wertvolle alte Teile wurden sorgfältig herausgearbeitet. „Mit großem Aufwand wurden die Details des Holzbaus restauriert. So entstanden ganz besondere Wohnräume“, erinnert sich Architekt Ra Luhse.

Untypische Lösungen

Durch die Nutzung als Fabrik verfügen die Gebäude über hohe, große und unregelmäßige Räume. „Das stellte uns vor die spannende Herausforderung, untypische gestalterische Lösungen zu finden“, sagt Ra Luhse. So entstanden beispielsweise Lofts, die sich über zwei Etagen ziehen, oder riesige Glasflächen, die Licht in den Kern des Gebäudes leiten. „Die alten Kalksteinwände, die den historischen Wert des Gebäudes beinhalten, wurden in den Wohnräumen so weit wie möglich freigelegt.“
 
Für die Konstruktion des Daches und der Fassaden des neuen Wohnhauses wurde der Keramikdachziegel Pottelberg 301 in der Engobe Anthrazit verwendet. Durch die Kombination der alten Bausubstanz und der Verwendung der natürlichen Ziegel bleibt das historische Flair der Fabrik erhalten und der Wohnraum wurde qualitativ aufgewertet. Der begrünte Innenhof und eine Tiefgarage geben dem Ort die nötige Infrastruktur und verbinden alle Gebäude harmonisch miteinander. 

 Pottelberg 301 Antraciet 736
© Wienerberger atstovybė

Daten & Fakten

Projektname: Klaussoni Kommivabrik, Tallinn, Estland

Architektur   Architekturbüro Luhse ja Tuhal, Ra Luhse

Bauherr   Endover Real Estate

Jahr der Fertigstellung   2020

Verwendete Produkte   Dachziegel Pottelberg 301 - Anthrazit

Gebäudetyp  Mehrfamilienhaus

Ausgabe  architectum #32

Klausson Candy Factory, Tallinn, Estonia. Used materials: Pottelberg 301, anthracite engobe. Photo: Endover Kinnisvara and Kaupo Kalda.
© Endover Kinnisvara / Kaupo Kalda

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