2232 Emmenweid. Brick Award 22 Category "Working together". Baumschlager Eberle Architekten. Photo of building
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Heisse Technik, kühle Wände

Brick Award 22

2226 Emmenweid. Brick Award 22 Category "Working together". Baumschlager Eberle Architekten. View from street
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2226 Emmenweid

Working Together - Kategoriesieger

2226 Emmenweid. Brick Award 22 Category "Working together". Baumschlager Eberle Architekten. Close-up at facade
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Verwendetes Produkt

Hintermauerziegel

Heiße Technik, kühle Wände

In einem historischen Industriequartier in Emmenbrücke in der Schweiz wurde das Projekt 2226 Emmenweid von Baumschlager Eberle Architekten geplant. Der Name stammt aus dem Haustechnikkonzept, das für eine stabile Innenraumtemperatur zwischen 22 und 26 Grad Celsius sorgt – und das nur mit Bautechnik. 

Raffinierte Ziegeltechnik

Das ganze Jahr eine Temperatur von angenehmen 22–26 Grad Celsius im Büro – was für viele nach einer hohen Stromrechnung klingt, hat das Architekturbüro Baumschlager Eberle mittels raffinierter Ziegeltechnik gelöst. Der Neubau hat 560 m2 Gebäudegrundfläche und einen hellen Kalkputz, seine großzügigen, tief in den Mauern liegenden Fenster strukturieren in regelmäßiger Anordnung die Fassade. Ein Walmdach ohne Dachüberstand rundet die Optik ab und betont gleichzeitig seine Massivität. Durch einen Einschnitt in das Volumen wird eine Höhenlinie erzeugt, die den Bezug zu den Nachbargebäuden herstellt und eine Referenz zum Vorgängerbau bildet.

Dicker Ziegel, richtige Temperatur

Das architektonische Konzept des viergeschossigen Gebäudes ist einfach und darauf ausgerichtet, verschiedenste Nutzungen zuzulassen: Um eine innere Zone mit Treppe, Sanitäranlagen und Teeküchen legt sich ein breiter flexibler Bereich ohne tragende Zwischenwände, der je nach Bedarf flexibel gestaltet werden kann.
 
Die Temperatur im Inneren wird mit dem Wandaufbau gesichert. Dieser besteht aus zwei Schichten von 36,5 cm dicken Ziegeln, die eine als tragende und isolierende, die andere als allein isolierende Schicht. Dafür kamen ungefüllte Großblöcke aus Ziegeln zum Einsatz, die eine effiziente Dampfdiffusion bewirken und deren hohe Speichermasse für Klimastabilität sorgt – ganz ohne Heizung oder Kühlung. Auch die unverkleideten Betondecken dienen als Speichermasse. Dass hier keine zusätzliche Technik benötigt wird, macht die Konstruktion besonders langlebig. 

Einfach, aber nachhaltig

Auch die Fenster tragen zum einfachen, aber nachhaltigen Gesamtkonzept bei. Tiefe Leibungen charakterisieren nicht nur das Gebäude von außen, sondern verschatten auch die Innenräume. Die Fensterbänke bestehen aus Betonfertigteilen und bilden zwei Zentimeter tiefe Wannen. Darin kann sich Regenwasser sammeln und verdunsten, wodurch Regenwasserschäden vermieden werden sollen. Einzig die Lüftung des Gebäudes ist sensorgesteuert, sie reguliert Frisch­luftgehalt und Luftfeuchtigkeit im Inneren.
 
Neben den räumlich-atmosphärischen Qualitäten zeigt 2226 Emmenweid, dass im kommerziellen Bürobau ein neues Denken möglich ist; ein Denken, das in der Überwindung des mechanischen Zeitalters den Faktor Zeit in den Fokus rückt: eine hohe Lebensdauer und eine ganzjährige wie ganztägige Klimastabilität.

2226 Emmenweid. Brick Award 22 Category "Working together". Baumschlager Eberle Architekten. Close-up at facade
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Daten & Fakten

Projektname: 2226 Emmenweid, Emmenbrücke, Schweiz

Architektur   Baumschlager Eberle Architekten 

Bauherr   Brun Real Estate

Jahr der Fertigstellung   2018

Kategorie   Working Together, Kategoriesieger

Verwendetes Produkt  Hintermauerziegel

2226 Emmenweid. Brick Award 22 Category "Working together". Baumschlager Eberle Architekten. Staircase view
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Brick Award 22

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