LowTech, Konzept 2226, Baumschlager Eberle Architekten, Prof. Gerd Jäger, Jaeger,  Perlit, MiWo, Wärmedämmfassade, Stiftung
© Ulrich Schwarz, Berlin

Ein nachhaltiger Speicherkörper

architectum Ausgabe #38

LowTech, Konzept 2226, Baumschlager Eberle Architekten, Prof. Gerd Jäger, Jaeger,  Perlit, MiWo, Wärmedämmfassade, Stiftung
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Unionhilfswerk Berlin

in Deutschland

LowTech, Konzept 2226, Baumschlager Eberle Architekten, Prof. Gerd Jäger, Jaeger,  Perlit, MiWo, Wärmedämmfassade, Stiftung
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Verwendete Produkte

Poroton-S10-42,5-MiWo, Poroton-WDF-120-P, Poroton-WDF-80-P

Ein nachhaltiger Speicherkörper

Einen kraftvollen Neubau wünschte sich der Bauherr, einen Ort für moderne Büros und mit starkem Fokus auf Nachhaltigkeit. Gleichzeitig sollte der neue Hauptsitz der Stiftung Unionhilfswerk Berlin unprätentiös bleiben. Mit einem zukunftsfähigen Lowtech-Konzept gelang die Herausforderung.

Mit wenig Technik zu viel Energie in Berlin

Viele verschiedene Anforderungen waren es, die das Berliner Büro von Baumschlager Eberle Architekten an einem Ort zusammenführen sollten. Entstanden ist ein qualitätsvolles Ziegelgebäude mit einem Gesamtprimärenergiebedarf von nur 62,1 kWh/m2a. Das wurde mithilfe der richtigen Baumaterialien und einem Lowtech-Konzept möglich, denn technische Systeme zur Energieoptimierung von Gebäuden seien oft zu kurzfristig gedacht: „Technische Systeme sind teuer, wartungsintensiv, erhöhen die Lebenszykluskosten und haben selbst einen hohen Energiebedarf“, erläutert Gerd Jäger, Mitbegründer und Geschäftsführer von Baumschlager Eberle Architekten Berlin.
 
Der Neubau für das Büro des Unionhilfswerkes macht sich darum die Gesetze der Physik zu Nutze und kommt bei großer Behaglichkeit und besten Raumkonditionen mit möglichst wenig Technik aus. Die thermische Masse der Gebäudehülle aus hochwärmedämmenden Poroton-Ziegeln spielt dabei eine wichtige Rolle. 

„Die Speicherfähigkeit der Ziegel reicht bis zu drei Monaten. Wenn die Wand vom Spätherbst noch Wärme mitnehmen kann, reicht das bis in den Februar“, - Gerd Jäger, Baumschlager Eberle Architekten Berlin    

Wärme speichern und Wärme geben

Mit der geordneten Lochfassade, stehenden Fensterformaten und umlaufenden Faschen, die an die gründerzeitlichen Bauten Berlins erinnern, steht das Verwaltungsgebäude seit 2021 in Berlin Tempelhof. Für das Heiz- und Kühlkonzept des fünfgeschossigen Bürogebäudes nutzten die Architekten die thermische Speichermasse der Außenwände und Geschossdecken und optimierten den Anteil der Verglasungen, um Wärmeverluste zu verringern. Die Fenster, die innenbündig mit der Außenfassade positioniert sind, werden durch die tiefen Laibungen bei hochstehender Sommersonne verschattet. So kann fast vollständig auf außenliegenden Sonnenschutz verzichtet werden.
 
Über zentrale Lichthöfe wird die Nachtauskühlung genutzt. Lediglich an wenigen Tagen im Jahr muss das Gebäude geheizt oder gekühlt werden. „Die Speicherfähigkeit der Ziegel reicht bis zu drei Monaten. Wenn die Wand vom Spätherbst noch Wärme mitnehmen kann, reicht das bis in den Februar“, erklärt Gerd Jäger. Eine Fußbodenheizung – versorgt über eine reversible Wärmepumpe in Verbindung mit einer Photovoltaikanlage – kann bei Bedarf eingeschaltet werden.

Starke Präsenz im Bezirk

Aus statischen Gründen wurde für den monolithischen Wandaufbau ein 42,5 cm starker Poroton-Ziegel mit Mineralwollefüllung verwendet. Um den Wärmeschutz zusätzlich zu erhöhen, ergänzten die Architekten die Konstruktion um den mit Perlit gefüllten Ziegel Poroton-WDF. In Summe entstand so ein 59 cm starker Wandaufbau mit einem Gesamt-U-Wert von 0,15 W(m²K).
 
Durch diese kompakte und effiziente Form sind große Behaglichkeit und beste Raumkonditionen im Inneren des Gebäudes möglich. „Es ist ein Haus entstanden, das die Haltung der Stiftung verkörpert und sichtbar macht. Es verstärkt die Präsenz des Unionhilfswerks im Bezirk und setzt durch die Architektur einen städtebaulichen Akzent“, so Gerd Jäger.

LowTech, Konzept 2226, Baumschlager Eberle Architekten, Prof. Gerd Jäger, Jaeger,  Perlit, MiWo, Wärmedämmfassade, Stiftung
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Daten & Fakten

Projektname: Unionhilfswerk Berlin, Deutschland

 

Architektur  Baumschlager Eberle Architekten Berlin

Bauherr  Stiftung Unionhilfswerk Berlin

Jahr der Fertigstellung  2021

Verwendete Produkte  Poroton-S10-42,5-MiWo, Poroton-WDF-120-P, Poroton-WDF-80-P

Gebäudetyp  Öffentlich

Ausgabe  architectum #38

LowTech, Konzept 2226, Baumschlager Eberle Architekten, Prof. Gerd Jäger, Jaeger,  Perlit, MiWo, Wärmedämmfassade, Stiftung
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