Multifuknkcinis gyvenamasis kvartalas — © Simas Prikockis / Wienerberger AB atstovybė

Alleskönner im industriellen Look

architectum Ausgabe #39

Wohn- & Geschäftskomplex, Quarter IV, Paupys, Vilnius

in Litauen

Verwendete Produkte

Terca Agora Zilvergrijs WF, Pagus Bruin-Zwart WDF, Forum Pampas WF, Penter Red Kare

Alleskönner im industriellen Look

Ein altes, verlassenes Industriegebiet der litauischen Hauptstadt hat sich behutsam neu erfunden. Die intelligente Ziegelarchitektur würdigt das Erbe von Paupys und integriert gleichzeitig zukunftssichere Annehmlichkeiten.

Multifunktionales Stadtviertel in Vilnius

Industrieller Chic ist die vorherrschende Stimmung in der wachsenden Nachbarschaft von Paupys in Vilnius, die urbanen Lebensstil mit einem grünen, ruhigen Lebensraum weit weg vom Trubel der Stadt kombiniert. Das nagelneue Stadtviertel im Osten der Altstadt befindet sich am Südufer des kleinen Flusses Vilnia. Am Standort Paupys befand sich einst die Brauerei von Ilya Effen Lipski. Später, in den Fünfzigerjahren, stand hier eine Fabrik für elektrische Messgeräte, die nach sechs Jahrzehnten aufgegeben wurde. Die Industriegebäude verfielen, bis der Wiederaufbau von Paupys als multifunktionales Stadtviertel Teil des strategischen Plans der Stadtverwaltung von Vilnius für einen „Architekturpark“ wurde, der 2010 seine Anfänge fand.

Lebensraum 2.0

Diesem Stadtgebiet wieder Leben einzuhauchen war die große gemeinsame Vision eines außergewöhnlichen Gestalterteams, darunter das renommierte „Kančo Studija“, welches das Quarter VI, einen der 2022 fertiggestellten Gebäudekomplexe, entwarf. Die wichtigste Frage der Architekten lautete: Welche Bedingungen sind heute für ein flexibles, agiles und komfortables Leben nötig? Auf einer Fläche von 28.500 m² wird den Bewohnern eine große Wohnraumvielfalt geboten – von Einzimmer-Studio-Wohnungen bis zu lichtdurchfluteten Fünfzimmer-Wohnungen mit geräumigen Terrassen und riesigen bodentiefen Fenstern in den oberen Stockwerken. Offene Höfe und Spielplätze dienen als Treffpunkte und Kommunikationsbereiche. Die leitende Architektin Gustė Kančaitė und ihr Team hatten die Idee, durch die Übersetzung der ehemaligen Industriearchitektur in eine neue, zeitgemäße Sprache historische und urbane Kontextualität zu schaffen.

Zeitlose Ästhetik gewährleistet

Um den Charakter und die Materialzusammensetzung des Gebäudes zu berücksichtigen, wurden die Architekten zusätzlich von UNESCO-Experten unterstützt. Sie hatten eine Ziegelfassade mit einem traditionellen Charakter und einem Zusammenspiel urbaner Farben des 21. Jahrhunderts im Kopf. Die Architekten entschieden sich letztlich für die Fassadenziegel Terca Agora Zilvergrijs WF in Silbergrau, den Terca Pagus Bruin-Zwart WDF in nuanciertem Braun-Schwarz und den eleganten dunkelroten Penter Forum Pampas WF. Die gewählten Produkte erfüllten nicht nur die notwendigen Anforderungen an Langlebigkeit, Wetter- und Feuerbeständigkeit, sondern bieten auch zeitlose Ästhetik. So ist der massive, hellrote und umweltfreundliche Pflasterklinker Penter Red Kare harmonisch auf die Fassaden abgestimmt. Das auffällige und charakteristische Element des Gebäudes ist der riesige Torbogen, der Antrieb und Authentizität symbolisiert.

Eine Stadt in der Stadt

Das einst verlassene Industriegebiet verwandelte sich nach der Entwicklung durch die JSC Darnu Group in ein lebendiges und geschäftiges Stadtviertel. Heute bieten die Wohn- und Geschäftskomplexe nicht nur charmante Wohnsitze und ein inspirierendes Zuhause für Kreative und Jungunternehmer, sondern zusätzliche Freizeitangebote wie Kino und Gastronomie sowie Fahrrad- und Wanderwege entlang des Flusses. Paupys wurde somit zu einer Art Stadt in der Stadt.