Qualität, die man sich leisten kann

Studierende sind eine wenig finanzkräftige Zielgruppe. Die Bereitstellung leistbaren Wohnraums ist daher weniger ein wirtschaftliches als ein soziales Engagement. Bielefeld ist eine Universitätsstadt in Nordwestdeutschland, in der jährlich rund 23.000 Studierende leben. Für die temporär Ansässigen sollte leistbarer, möblierter Wohnraum geschaffen werden, der gleichzeitig ein hochwertiges Lebensgefühl ermöglicht.
 
Solcher Wohnraum entstand nun im Norden der Stadt, rund zehn Fahrradminuten von der Uni Bielefeld entfernt, in einem ruhigen Wohngebiet. Das frei gewordene Baugrundstück fügt sich in Einfamilienhäuser und Wohngebäude und brachte den Architekten strikte städtebauliche Rahmenbedingungen. Die Anlage sollte auf dem limitierten Grundstück von 7.000 m² errichtet werden. Dadurch entstand ein sehr kompaktes Gefüge aus fünf unterschiedlichen Häusern mit 163 barrierefreien Wohneinheiten für 235 Studierende.
 
Damit die Anlage nicht zu wuchtig wirkt, entwickelten die Architekten ein spezielles Fassaden- und Freiraumkonzept: Binnenräume zwischen den einzelnen Häusern und Details an der Fassade lockern die Gesamterscheinung der Anlage auf.  

Die Basis der Gestaltung bildet ein heller, rötlicher und handwerklich anmutender Ziegel. Den richtigen Baustoff zu finden für ein Projekt wie dieses, war aus Sicht des Architekten Boris Biskamp die wesentliche Aufgabe: „Wir müssen imaginieren, welches Material letztendlich trägt und wie sich seine Oberfläche und Farbe vor dem Hintergrund von Licht, Fuge und Verarbeitung entwickeln.“
 
Gemeinsam mit dem Bauherrn entschieden man sich für den Terca Wasserstrichziegel Moran von Wienerberger. Der raue, rustikal anmutende Ziegel wurde in Pastell-Rot-Orange-Schattierungen mit weißer Schlämme gewählt, was in Kombination mit aufgehellten und abgedunkelten Fugenbereichen für eine Leichtigkeit an der Fassade sorgt.
 
Das Fassadenspiel von offenen, geschlossenen und ornamentierten Flächen schafft Abwechslung an der Fassade und lockert die Kubatur der Gebäude auf, was hinsichtlich des kompakten Grundrisses notwendig wurde. Die Details und die Strukturierung an der Fassade sorgen für Atmosphäre und helfen, die Gebäude in ihre Umgebung ­einzugliedern.