Ein alter Hühnerstall wurde im deutschen Münsterland zum charakterstarken Landhaus: traditionell, nachhaltig und mit einem Maximum an warmer Ausstrahlung.
Im norddeutschen Münsterland, wo früher Hühner das Landleben genossen, freut sich nun ein Bauherrenpaar über die Weite der Felder und ein Wohnhaus in traditionell-modernem Stil, das Nachhaltigkeit, Handwerkstradition und die Nutzung regenerativer Energien unter einem Dach vereint.
Ausgangspunkt für dieses besondere Projekt war ein 35 Meter langer ehemaliger Hühnerstall ohne befestigten Boden, den die Architekten Anja und Jochen Engelshove in ein Landrefugium für Generationen verwandelten.
Ein wichtiger Aspekt bei der Neugestaltung war neben der Sanierung und Einbindung des Bestands die Beibehaltung des münsterländischen Landhausstils. Dazu wurde zu Beginn die Tragfähigkeit des Bodens sowie das vorhandene Material auf Wiederverwendbarkeit geprüft. 50 % des originalen Dachstuhls blieben erhalten:
Der ursprüngliche Zwischenboden im Dachstuhl wurde entfernt und die Dachbalken restauriert. Sie geben dem offenen Wohn-, Ess- und Küchenraum heute seinen besonderen Charakter. Der Fokus des gesamten Umbaus lag auf der Nachhaltigkeit der Materialien, regionaler Metierstradition und erneuerbaren Energien. So wurde für die nachhaltige Energieversorgung eine Wärmepumpen-Erdsonde eingesetzt. Dank der energetischen Neuplanung durften bestehende Öffnungen vergrößert werden, wodurch mehr Tageslicht in die Innenräume gelangt.
Außen wurde stilgerecht auf eine Klinkerfassade gesetzt – auf Wunsch der Bauherren mit möglichst natürlichem und warmem Aussehen. „Hier wollten wir ganz bewusst Klinker mit exakt gleichen Maßen durch solche ersetzen, die die Unregelmäßigkeit ihrer Machart mit einem hohen handwerklichen Anteil zur Geltung bringen“, erklärt Jochen Engelshove.
Die Produktwahl fiel auf Terca Handformziegel, rotbunt-nuanciert mit weißer Schlämme, die den ursprünglichen Charakter des Hauses besonders intensiv und authentisch zur Geltung bringen. Mit ihrem rustikalen, wie von Hand geformten Aussehen strahlen Handformziegel eine besondere Natürlichkeit und Wärme aus – unverwechselbar und langlebig über Generationen hinweg. So individuell, wie jeder dieser Ziegel ist, so einzigartig ist auch die Technik, mit der die Ziegel vermauert wurden. Nach historisch traditioneller Art der Region Münster wurden die Klinker nämlich sofort im Fugenglattstrich verarbeitet, und nicht wie üblich erst im Nachhinein verfugt. Das Ergebnis ist optisch deutlich. Somit erweist sich das lichtdurchflutete Landhaus als Beispiel für nachhaltiges Bauen im Bestand sowie für die Neuinterpretation historischer Baukultur.
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