Charmanter Riese

Es ist eine bemerkenswerte Wandlung eines riesigen und vormals schmucklosen Gebäudes. Mit seinen 12 Stockwerken überragt es sämtliche andere Gebäude am Värnhemstorget und stiftet damit Orientierung. Das Haus fügt sich optisch in den urbanen Flair des wichtigsten Verkehrsknotenpunkts in Malmö ein.
 
Entsprechend seiner Größe wollte man dem Riesen ein freundlicheres äußeres Erscheinungsbild verschaffen. Vor der Sanierung erinnerte das Haus noch ein wenig an osteuropäische Plattenbauten: Betonflächen und Backsteinziegel schufen eine rötlich-graue Musterung; im ersten Stock spiegelten noch bodentiefe Fenster die Umgebung, darüber reihten sich annähernd quadratische Fensteröffnungen in einem immergleichen Stakkato. Sowohl die Gesamtästhetik als auch die Fenstermonotonie wurden mit der Fassadensanierung aufgelockert.

„Wir haben mit Sorgfalt renoviert und die architektonischen Qualitäten des ursprünglichen Hauses erhalten. Deshalb entschieden wir uns für Farben und Texturen, die das frühere Aussehen des Hauses widerspiegeln und sich in die bestehende Umgebung einfügen“, sagt Frej Josefsson, CEO von Morneon Fasad AB. Mehrere Versuchswände mit verschiedenen Ziegelkombinationen dienten im Vorfeld der Auswahl, schließlich entschied man sich für eine Kombination aus zwei Argeton Fassadenplatten in Lachs und Pastellrot. „Argeton ist ein spannendes Fassadenmaterial mit vielen Möglichkeiten aufgrund der projektspezifischen Spezialglasuren“, so Josefsson.
 
Mit den ausgewählten Keramikplatten Tampa und Lineo, die mittels Spezialformen auf den Zehntelmillimeter genau entworfen und ausgeführt wurden, wurde die Fassade strukturiert: Horizontale Linien deuten die Geschossebenen an, vertikale Linien ziehen sich über die gesamte Gebäudehöhe. Diese Musterung erinnert noch an die Optik der Fassade vor der Sanierung. 

Das gesamte Gebäude wurde innerhalb von 18 Monaten Bauzeit saniert: Dafür wurde das Dach erneuert, die bestehende Fassade bis auf den Rahmen abgerissen und eine zusätzliche Isolierung angebracht. In die Fassade wurden neue, größere Fenster eingebaut und mit den glasierten Argeton-Fassadenplatten verkleidet. Seit seiner Sanierung finden Passanten für das schmucklose Wohngebäude immer öfter lobende Worte.
 
„Es ist schön, gutes Feedback zu bekommen. Vor allem für ein Haus wie dieses, das im Vergleich zu seiner Umgebung fast absurd groß ist“, meint Frej Josefsson. Das Favör-Haus – im Volksmund nach der skandinavischen Handelskette „Favör“ benannt – wurde damit zum charmanten Wächter des Platzes.