EIN UMWELTBEWUSSTER WOHNBAU ETABLIERT SICH
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Das Gebäude könnte treffenderweise als Wohn-Lebensraum bezeichnet werden und soll eine Alternative für urbanes Wohnen darstellen. Für die Architekten ist es ein Ideenlabor, das den Bewohnern Möglichkeiten eines „natürlichen Wohnens“ in einem mehrstöckigen Gebäude eröffnet. Der Zwillingsblock beherbergt eine Reparaturwerkstatt im Erdgeschoss, auf dem Dach gibt es einen Gemüsegarten und Gewächshäuser, eine Windturbine zur Bewässerung und einen Spielplatz mit einer Terrasse für Kinder.
KERAMISCHE BAUSTOFFE – FÜR INNEN UND AUSSEN
Betrachtet man das Gebäude von außen, fallen zuerst die Balkone auf. Mit ihren geflochtenen Weidenbalustraden und dem unterschiedlichen Aussehen auf jedem Stockwerk bringen sie eine Wellenbewegung in die Fassade. Nachts leuchten hier LEDs wie kleine Glühwürmchen, die tagsüber wieder aufgeladen werden. Zweischalige Ziegelwände sorgen für eine zusätzliche Wärme- und Schalldämmung und ein besseres Innenraumklima für die Bewohner.


VORBILD DURCH INNOVATION
Dieses Projekt ergab sich aus einem Architekturwettbewerb und erhielt später einen Preis bei einem Ideenwettbewerb für CO2-arme Lösungen. Damit konnte man die Energiesparmöglichkeiten überprüfen und Systeme vorschlagen, mit denen CO2-Emissionen von weniger als 5 kg/m2a erreicht werden konnten. Die Wohnbaugenossenschaft entschied sich für die Umsetzung dieser Änderungsvorschläge und verband somit Architektur, Gebäudetechnik und soziales Engagement miteinander. Zu den neuen Technologien, die in das Projekt integriert wurden, gehörten eine Photovoltaikanlage, eine Grundwasserwärmepumpe, eine Abwasser-Wärmerückgewinnungsanlage und ein hybrides natürliches Belüftungssystem. Das Projekt ist ein ausgezeichnetes Beispiel dafür, wie Vororte durch attraktiven und umweltfreundlichen Wohnbau aufgewertet werden können.

Das Wohnviertel war lange Zeit vernachlässigt worden, sodass wir quasi von vorn anfangen mussten. Ziegel ist dafür sehr gut geeignet. Die Zeit kann ihm nichts anhaben.
Bruno Rollett, Bruno Rollet Architecte
Daten & Fakten
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ProjektnameLe Candide, Vitry-sur-Seine, France
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ArchitektBruno Rollet Architecte
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BauherrOPH de Vitry-sur-Seine (Housing improvement operation)
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Verwendete Produkte
Porotherm GFR20Th+,Terca Rhônes
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Jahr der Fertigstellung2012
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Energie DatenPrimary energy consumption: 18.93 kWh/m2a Thermal heat consumption: 8.54 kWh/m2a CO2 emissions: 2.1 kgCO2/m2a