NACHHALTIGES BAUEN UND WOHNEN DURCH UND DURCH
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Das Nachhaltigkeitskonzept spielte von Anfang an eine große Rolle: So wurde der Standort – am Stadtrand, umgeben von sieben Wohnhäusern – besonders sorgfältig ausgewählt. Trotz der Bereitstellung mehrerer Wohneinheiten für sieben Familien blieb die Baufläche fast gleich. (Anstelle von 30 % nahm sie nun 33 % des Bodens ein.)

ENERGIEKONZEPT
Der erste Schritt war der Entwurf einer optimalen Gebäudehülle. Als Nächstes mussten energieeffiziente Geräte und erneuerbare Energien berücksichtigt werden. Bisher haben die Häuser eine deutlich bessere Leistung gezeigt als erwartet. Mit einer E7/E12 und K16/K19-Bewertung (jeweils für mittlere und abschließende Reihenhäuser) sind die Eigenheime „zukunftsfähig“ und erreichen den Passivhausstandard von 15 kWh/m2/Jahr.
WASSERBEWIRTSCHAFTUNG
Für Regenwasser soll Wasserneutralität erreicht werden. Dementsprechend soll so viel Regenwasser wie möglich aufgefangen und zur Verwendung eingesetzt werden. Die Schrägdächer der Häuser sind mit Keramikziegeln gedeckt. Jedes Haus hat einen 5.000-Liter-Regenwassertank, der mit den Toiletten, einer Wartungsarmatur und einem Zulauf für die Waschmaschine verbunden ist. Überschüssiges Wasser läuft in ein mit Kies gefülltes Filterbecken im Gemeinschaftsgarten ab.


GUTE INVESTITION
Die Endkosten des Bauvorhabens beliefen sich auf 1.100 Euro pro m2 zzgl. MwSt. für die mittleren Reihenhäuser und 1.210 Euro pro m2 für die beiden Eckreihenhäuser. Fast ein Viertel (24 %) der Kosten entfiel auf den Überbau, der einen großen Einfluss auf das Leistungsprofil hat. Daraus ergibt sich ganz klar: Entscheiden Sie sich für eine nachhaltige und gleichzeitig bezahlbare Gebäudehülle, setzen Sie auf eine Sammelheizung und richten Sie besonderes Augenmerk auf einen Aktionsplan für erneuerbare Energien.
Die traditionelle belgische Bauweise mit der Verwendung klassischer keramischer Baustoffe eignet sich perfekt für günstige Bauvorhaben mit langer Nutzungsdauer, ohne dass dies zu Lasten der Qualität oder Ästhetik fallen würde.

HOHE QUALITÄT, DIE GENERATIONEN ÜBERDAUERT
Wohnkomfort steht im Mittelpunkt. Mithilfe der Wärmespeicherkapazität der soliden Konstruktion können Temperaturschwankungen minimiert werden. Für eine optimale Schalldämmung wurden die Häuser durch eine Betonplatte getrennt, und die doppelten Trennwände zwischen den Häusern sind zusätzlich schallisoliert. Die Außenfassaden werden durch eine flexible Fuge getrennt. Damit die Häuser sich mit ihren Bewohnern mitentwickeln können, wurden gründliche Überlegungen zur Barrierefreiheit und Anpassungsfähigkeit angestellt. In diesem Sinne hat man sich u.a. für geringe Schwellenhöhen am Eingang, breite Türen, Rangierraum für Rollstühle und ein Treppenhaus entschieden, das für die Installation eines Treppenlifts geeignet ist. Das Projekt wurde nach dem Nachhaltigkeitszertifikat BREEAM (Building Research Establishment Environmental Assessment Methodology) mit „Ausgezeichnet“ bewertet. Damit ist es erst das zweite Wohnbauprojekt in Belgien, das eine solche Bewertung erhalten hat.
Daten & Fakten
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ProjektnameDe Duurzame Wijk’ – The Sustainable Neighbourhood, Waregem, Belgium
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ArchitektWielfaert Architects, Landscape architect: Fris in het Landschap
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Verwendete Produkte
Terca Eco-brick Linnaeus, Koramic Bellus slate engobe, Koramic Fleece Plus underlay, Porotherm PLS 500, Penter customized water-permeable pavers
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Jahr der Fertigstellung2016
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Energie DatenPrimary energy consumption for heating: 7,436 kWh prim/year Net energy consumption for heating: 9 kWh/year CO2 emissions: -477 kg CO2 / year