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© hehnpohl architektur bda

Ausgezeichnet eingeschnitten

architectum Ausgabe #29

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Das Haus am Buddenturm

in Deutschland

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Verwendete Produkte

Terca Linaqua Vino

Wer lässt hier wen alt aussehen?

Mittelalter oder 21. Jahrhundert? Beides – im Falle dieses Wohnhauses in der Altstadt von Münster, das mit seiner einzigartigen Ringofen-Ziegelfassade eine Jury nach der anderen überzeugt.

Das Haus am Buddenturm

 
Viel Fingerspitzengefühl bewies das Team von hehnpohl architektur bda aus Münster, das am Rande der Münsteraner Altstadt moderne Architektur mit historischer Formgebung verband. Das Wohnhaus, das hier geschaffen wurde, schließt sich im Maßstab und in der Dachform an die benachbarten Altbauten der Buddenstraße an und korrespondiert in der Optik mit dem historischen, in Sichtweite befindlichen Buddenturm.
 
Drei Fluchten der Straße inspirierte das Architekturteam zu Vorsprüngen in der mit rotbraunem Klinker verkleideten Fassade. Diese geben dem Gebäude die Anmutung von mittelalterlichen Fachwerkgiebeln, gleichzeitig zeigt sich durch die reduzierte Straßenansicht ein eindeutig zeitgenössisches Bild.
 

Neue Blicke eröffnen

 
Das Wohnhaus spielt außen sowie innen mit Öffnungen und indirektem Licht. An der Straßenseite gibt es eine Fassade aus Kupferpaneelen mit vertikalen Fugen im Erdgeschoss, eine Eckverglasung mit tiefem Fassadeneinschnitt im ersten Obergeschoss und eine kleinere Öffnung im zweiten Obergeschoss. Insgesamt sind es vier Stockwerke.
 
In Anlehnung an die Optik der Altstadt ist die Fassade mit im Ringofen kohlegebrannten, langen Handformziegeln gestaltet. Für das im Läuferverband erstellte Mauerwerk wurden alle Steine des Brandes verwendet, es gab keinen Verschlag. Der Mörtel wurde frisch in frisch verfugt. Anschließend wurde die Fassade nur abgefegt, um die Spuren der handwerklichen Erstellung nicht zu beseitigen. Die Außenwände sind zweischalig mit Kerndämmung ausgeführt.

Eine preisträchtige Kombination

Um dem Wohngebäude das gewisse Etwas zu verleihen, wurde der Terca-Fassadenziegel Linaqua Vino verwendet, der sein charakteristisches, rustikales Aussehen einem speziellen Produktionsverfahren verdankt. Nach der Formgebung und dem Trocknen werden Ziegel heute meist in modernen Tunnelöfen gebrannt. Dieser spezielle Handformziegel bekommt seine Optik hingegen in einem traditionellen Ringofen, in dem der Ziegel steht und sich die brennende Kohle langsam am Ziegel entlang bewegt. Das führt zu individuellen Verfärbungen, Ansengungen und Anbackungen. Ein zeitintensiver Prozess mit hohem manuellen Aufwand – und einem einzigartigen Ergebnis.
 
Für diese kreative und außergewöhnliche Kombination aus modernem und historischem Design sowie der Wahl der Materialien erhielt das Gebäude bereits mehrere Auszeichnungen: Im Jahr 2019 wurde es zum „Haus des Jahres“ gekürt, erhielt den deutschen Ziegelpreis (Sonderpreis Bauen im historischen Kontext) sowie den Iconic Award 2019. Im Jahr 2020 stand das Haus am Buddenturm auf der Shortlist des DAM-Preises, erhielt den German Design Award 2020, ist Nominee des Brick Awards 20 und kürte das Architekturteam zu best architects. 

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Daten & Fakten

Projektname: Haus am Buddenturm, Münster, Deutschland

Architektur   hehnpohl architektur bda

Bauherr   Privat

Jahr der Fertigstellung   2019

Kategorie   Dach & Fassade

Verwendete Produkte   
Terca Handformziegel Linaqua Vino, rot-violett, Ringofenbrand

Gebäudetyp  Einfamilienhaus

Ausgabe  architectum #29

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