Gleichberechtigte Aussicht und ein zusammenpassendes Gebäudeensemble auf einem Grundstück – das wünschten sich zwei Familien im Süden Finnlands. Die ideale Symbiose wurde erst nach insgesamt sieben Entwürfen gefunden.
Gemeinschaft und Privatsphäre zu verbinden, setzt planerisches Feingefühl voraus. Ein solches haben Anu Puustinen und Ville Hara von Avanto Architects beim Design von zwei Einfamilienhäusern, die sich ein Grundstück teilen, bewiesen. „Die Kunden waren sehr aufgeschlossen und gaben uns bei der kreativen Planung freie Hand“, freut sich Ano Puustinen.
Die bestehende steinerne Grundstücksbegrenzung sowie die alten Pinien sollten erhalten bleiben und in die neuen Gebäude optisch einbezogen werden. Daneben wünschten sich die Bauherren Außenräume mit ausreichend Privatsphäre. Direkt nebeneinander gelegen sollte auch die Aussicht gleichberechtigt sein, ohne sich einander in die Quere zu kommen.
„Wir erstellten nicht weniger als sieben verschiedene Layouts der beiden Gebäude“, so Puustinen über die Entwürfe. Bald wurde klar, dass das Erdgeschoss jeweils in eine andere Richtung als der erste Stock ausgerichtet werden muss, um sowohl sonnige Außenbereiche als auch großartige Aussichten zu erhalten. So entstanden am Ende zwei kubische Wohngebäude, die schräg zueinander ausgerichtet sind und deren oberes Stockwerk jeweils um 90° zum Erdgeschoss gedreht ist.
Besonderes Augenmerk wurden auf die Fassade und auf den Blick von der Straße auf die Häuser gelegt. Umgeben von weiß gefliesten Wohnhäusern der vergangenen Jahrzehnte sollte dieses Ensemble mit hoher, optischer Qualität herausstechen. Die Außenwände sind in Stahlbeton errichtet, diese sorgen bei den übereinanderliegenden, überstehenden Kuben für die nötige Tragkraft. „Bei diesem Projekt standen die Anforderung der Architektur an die Statik immer an erster Stelle“, erklärt der Kunde, der die Häuser zu privaten Zwecken bauen ließ und anonym bleiben will.
Von Beginn an sei klar gewesen, dass das beste Oberflächenmaterial für Natur und Umgebung ein naturfarbener Ziegel sein würde, meint der Kunde. Die Wahl sei dennoch nicht leicht gefallen: „Wir haben uns zahlreiche verschiedene Ziegeldesigns von heimischen und ausländischen Händlern angesehen und uns am Ende für einen langen, dünnen Ziegel entschieden, der die Farbe der Pinien aufgreift und sich perfekt in die Umgebung fügt.“ Der Optima Ziegel erfüllte diese Ansprüche am ehesten: Er ist lang und schmal, an der Oberfläche aufgeraut und in verschiedene Abdunkelungsstufen gebrannt, sodass er mit seinen Farbabstufungen den lichten Schatten des Pinienwaldes aufgreift und sich harmonisch integriert.
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