Museum, Det Tyske Museum, Avignon
© Niels Nygaard Photography

Eine starke Verbindung zur Geschichte

architectum Ausgabe #34

Museum, Det Tyske Museum, Avignon
© Egernsund Wienerberger A/S

Ein Museum mit besonderer Fassade

in Dänemark

Museum, Det Tyske Museum, Avignon
© Egernsund Wienerberger A/S

Verwendetes Produkt

EW2162 Avignon

Eine starke Verbindung zur Geschichte

Wie erweitert man ein Museum, das in einer alten Villa untergebracht ist? Indem man sich an mutige Kontraste wagt. Und damit eine wahre Geschichte erzählt.

Ein Museum mit besonderer Fassade in Dänemark

Einen 100. Jahrestag muss man feiern! Das dachte sich auch das Deutsche Museum Nordschleswig in Sønderborg im dänisch-deutschen Grenzland. Denn im Jahr 1920 teilte sich die preußische Provinz Schleswig-Holstein in den heute dänischen Teil Nordschleswig sowie den heute deutschen Teil Südschleswig. Das Museum zeigt die Geschichte der deutschen Minderheit im dänischen Teil und ließ nun anlässlich der 100 Jahre zurückliegenden Gründung die bestehenden Museumseinrichtungen renovieren und erweitern.
 
„Die dänisch-deutschen Beziehungen in dem Grenzland sind zu einem Modell für ganz Europa geworden. Mit dem Museum will man also auch die Entwicklung des Grenzlandes vom ‚Gegeneinander‘ zum ‚Miteinander‘ und nun zum ‚Füreinander‘ deutlich machen,“ erklärt das Architekturbüro Tegnestuen Mejeriet, das das Projekt leitete. Gemeinsam mit dem Unternehmen No Parking Production und dem Museum selbst setzten sie die Renovierung und Erweiterung als eine symbolische Verbindung der Vergangenheit zur Gegenwart um.

Licht von draußen, Licht von drinnen

Klar und stark ist der Kontrast zwischen neuem und altem Gebäude. Das Bestandsgebäude ist eine Villa mit typischen Fassadenornamenten. Der Erweiterungsbau, der durch ein mit Glas überdachtes Treppenhaus mit dem alten Gebäude verbunden ist, ist hingegen kantig und modern. Trotzdem wirkt er durch die Fassade aus sandfarbenen Ziegelsteinen warm und einladend.
 
Die Architekten entschieden sich hier für den EW2162 Avignon, einen hellen, aber charakterstarken Ziegel. In verschiedenen Anordnungen wurde er an der Fassade verarbeitet, mal mit Perforationen, mal mit Vorsprüngen. An den Kanten wurden die Ziegel abwechselnd stumpf und spitz verbaut, was wie ein Scharnier wirken soll.
 
Die verschiedenen Muster der Fassade sorgen „für ein wechselndes Schattenspiel auf der Fassade und einen über den Tag wechselnden Lichteinfall im Foyer“, so die Planer. „Gleichzeitig scheint das Licht im Gebäude abends durch die Fassade nach außen, was das Gebäude und seine Lage in der Stadt hervorhebt.“

Interaktion der Kulturen

Insgesamt lässt sich ein Großteil der Geschichte an der Struktur und am Mauerwerk ablesen. Denn das Gebäude unterstreicht die unterschiedlichen Kulturen, die im Grenzgebiet aufeinandertreffen. So steht sowohl der Neubau selbst sowie auch die Verbindung mit dem alten Museumsgebäude für Interaktion.
 
Gleichzeitig soll das Museum durch die neue Architektur sichtbarer und ansprechender für Besucher werden. Das alte Gebäude beherbergt nun die Dauerausstellung sowie Büroräume für das Museumspersonal. Der Erweiterungsbau umfasst das Foyer, ein Kino, Ausstellungsräume, einen Gemeinschaftsraum, Archive sowie eine Dachterrasse. Von hier aus kann man über den Meeresfjord blicken – und in eine weiterhin gute Zukunft des Grenzlandes.

EW2162 Avignon - The German Museum, Avignon
© Egernsund Wienerberger A/S

Daten & Fakten

Projektname: Deutsches Museum Nordschleswig, Sønderborg, Dänemark

Architektur   Tegnestuen Mejeriet, No Parking Production

Bauherr   Deutsches Museum Nordschleswig

Jahr der Fertigstellung   2020

Verwendetes Produkt   EW2162 Avignon

Gebäudetyp  Öffentlich

Ausgabe  architectum #34

Museum, Det Tyske Museum, Avignon
© Egernsund Wienerberger A/S

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